Auf Initiative des Salzburger KZ-Verbandes erweiterte die Stadt Salzburg am 27.Mai 2019 den Rosa-Hofmann-Gedenkstein. Es wäre der 100. Geburtstag von Rosa Hofmann gewesen.
Am 27. Mai 2019 wurde im Salzburger Stadtteil Maxglan (Stölzlpark) das „Frauenmemorial“ seiner Bestimmung übergeben. Tatsächlich wurde die junge Kommunistin nicht einmal 24 Jahre alt. Sie bezahlte ihren Einsatz für Frieden, Demokratie und Sozialismus mit ihrem Leben.
Der bereits 1947 errichtete Gedenkstein für Rosa Hofmann bildet die Grundlage für das neue Memorial, welches achtzehn Frauen unterschiedlichster Weltanschauung erinnert.
Die Initiative zur Neugestaltung ging vom KZ-Verband/VdA Salzburg aus, der insbesondere auch auf die Schicksale jener sieben Frauen aufmerksam gemacht hatte, die als „Rote“ einfach abgeholt und ohne Verfahren hingerichtet wurden.
>>> Kurzbiografien der 18 Frauen <<<
Auf Basis eines Mehrparteienantrages im Gemeinderat (SPÖ, ÖVP, Grüne, Neos und SALZ) wurde die Denkmalserweiterung ausgeschrieben. Die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Fachbeirats für Kunst im öffentlichen Raum und Vertreterinnen des KZ-Verbandes Salzburg, wählte das Projekt der Künstlerin Iris Andraschek zur Umsetzung aus.

Reden: zur Denkmahlsübergabe
In ihrer Ansprache anlässlich der Denkmalsübergabe zog Karin Hofer für den KZ-Verband/VdA Parallelen zum Heute. Sie erinnerte daran, dass die Nazis die Macht nicht putsch-artig übernommen haben: „Das war vorbereitet durch ein gezieltes Infiltrieren von Strukturen: Strukturen des Sicherheitsapparats, Strukturen der Wirtschaft, der Medien. Und die Denkmuster, die "Erzählungen", wie das heute heißt, waren vorbereitet:
Der Antisemitismus als Basis, die Feindschaft zur Demokratie – die Abwertung des Parlaments als „Quatschbude“ – und das Schüren von Hass gegen alle Andersdenkenden. Das ist eingesickert in die Köpfe. Auch heute sickert dieses braune Gift wieder.“
Iris Andraschek hat die Namen, Lebensdaten und den Ort der Ermordung durch die Nazis auf eine gewölbte Leinwand aus armiertem Kunststein graviert, die zugleich einen fokussierenden Hintergrund für den Rosa-Hofmann-Gedenkstein bildet. Als Schrift wählte Iris Andraschek die „Friedländer“, die von der 1936 emigrierten jüdischen Kalligraphie-Künstlerin Elizabeth Friedländer entworfen wurde.
> > > Zu den Kurzbiografien der 18 Frauen < < <
Ergänzt wird das Mahnmal durch eine eigene Postkartenserie. Je eine Karte widmet jeder der ermordeten Frauen ein eigenes Gedenken und gibt poetisch und assoziativ Hinweis auf deren Leben oder Wohnorte. (Erhältlich ist die Postkartenedition kostenlos in der Kulturabteilung der Stadt Salzburg)
Postkartenedition – Erhältlich kostenlos in der Kulturabteilung der Stadt Salzburg, Mozartplatz 5, 5020 Salzburg, elke.schmitz@stadt-salzburg.at
© Iris Andraschek, 2019